01.10.2018

Sa, 29.09.18 Zadar, Kroatien, 8-17 Uhr

Was haben wir vor: Winnetou besuchen!
Als der Wetterbericht weit genug vorausschauend war, habe ich über X eine Hiking Tour im Paklenica Nationalpark gebucht. Der liegt 50 km entfernt. Dauer 5 Std., davon 1,5 Std. Wanderung.
Kosten: 85,-€ pro Person. (Jetzt kostet er 93,74€, das änderte sich dauernd, meist nach oben). Man muss ja erst mal hin kommen und auch rechtzeitig wieder zurück. Wieder mal: das gönnen wir uns. Start 8:45 Uhr, also wären wir um 14:30 wieder da.
Beschreibung: 
Hike through Paklencia National Park's geological wonders on this guided tour through the karst river canyon, past the peak of Anica Kuk, and Anica Luka. The national park features iconic canyons, whose steep drops create breathtaking precipices. Your walk will take you to the foreground of the Velika and Mala Paklencia canyons. After arriving at Anica Luka, you'll walk for an hour and a half back to your coach which will return you to Zadar. 
Highlights
- Marvel at Anica Kuk, a 1,300-foot iconic peak located in Paklencia National Park. 
- Enjoy a guided hike through Paklenica's karst river Canyon, a spectacular geological wonder. 
- Savor snacks and refreshments at Anica Luka, where you'll take in incredible panoramic views of the area.





Ich würde gerne auch noch die Meeresorgel sehen bzw. hören. Mal sehen, ob das noch geht.
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Schon mal vorher: die incredible panoramic views waren im Wald....
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                  Sunrise 06:54 am, Sunset 06:43 pm
Die Realität:
Unser Fenster ist fast undurchsichtig. Einmal hoch, um die Temperatur zu testen. Dann nochmal hoch mit Foto, denn grade kommt die Sonne hinter Zadar hoch. Klasse!
Heute sind wir wegen dem Ausflug früh für ein gemütliches Frühstück.
Drüben im Fährhafen mit vielen Anlegestellen sind ein paar ältere Fähren. Nach Ancona gibts auch eine regelmäßige Verbindung.

Gegenüber bei Sonnenaufgang

Heute haben wir den Winnetou-Ausflug. Wenn ich gewusst hätte, was es wird, hätte ich das nicht gebucht. Aber bisher bin ich zuversichtlich, dass es schon nicht so heftig wird, denn „strenous“ ist bei den Amerikanern ja manchmal schon eine Stadtbesichtigung mit Kopfsteinpflaster und Treppen, hatte also positive Hoffnung.

Die Organisation der Ausflüge ist toll. Rechts ins Theater rein, runter und auf die Bühne, melden und Bepper abholen, auf der anderen Seite in einem zugewiesenen Bereich warten, bei Aufruf der Nummer links zum Ausgang und raus, Busnummer suchen, verlorenen Mann suchen, war fotografieren, kommt, junges Mädchen namens Nina als Guide. Sie ist gleich mal sympathisch, denn so hieß unser Hund.
Wir sitzen ganz vorne, erste Reihe mit Aussicht, den Platz wollte Axel gestern schon, heute kriegt er ihn. Als sie hört, dass wir Deutsche sind, freut sie sich, sie ist eine halbe. Sie spricht sechs Sprachen.

Zadar: touristisch, 8 Monate lang Saison, nie Schnee, nie unter null Grad, 90.000 Einwohner,
Symbole sind die Uni, die alt ist, Likör Maraschino, Basketball, und eine Überraschung bei der letzten Fußball-WM. Mix aus alt und modern. Römisches Forum.
2005 wurde die Meeresorgel installiert, die Anwohner sind entweder genervt weggezogen oder haben sich dran gewöhnt. Gruß an die Sonne ist eine Fläche mit Solarzellen, scheint nachts.
Auf der Fahrt in die Berge ist es zuerst flach, die Berge sind klar zu sehen wegen dem Bura- Wind. Wir kommen näher. Wolken sind erst hinter den linken Bergen.
Es ist die höchste Bergkette in Kroatien, Velebit Mountains. Der höchste Gipfel ist 1757 m. Wasserscheide, Klimagrenze, dahinter ist anderes Klima und Wetter, sehr kalt. Hier ist Mittelmeerklima (hätte man sich fast gedacht....). Solche dicken Wolken bedeuten gutes Wetter. Es sieht unheimlich schön aus.
Bura bringt kalten Wind und gutes Wetter, Jugo ist ein warmer, bringt schlechtes Wetter und man fühlt sich schlecht.
Wir fahren über eine Brücke, die berühmt ist für höchstes Bungee jumping, 45 Meter hoch; gegenüber ist eine andere schöne neue Brücke. Das blaue Ding rechts auf dem Foto ist die Vorrichtung. 

          Nachbar - Autobahnbrücke
Dann kommen wir ein Stück weiter zu einer Bucht, die, an der Starigrad liegt, dort ist das Wasser gekräuselt und der Bus wird ganz schön durchgeschüttelt von Böen. Mein lieber Schwan, das rüttelt. In Zadar war nix.

1,1 Mio Einwohner wohnen bei Dubrovnik, 4,2 Mio insgesamt im Land. Ist auch nicht dicht besiedelt.
Im Norden lernen viele deutsch. Hier englisch. Italienische Einflüsse sind immer noch da. Mehr als 1000 Inseln.
Anzeige im Bus zeigt 21 Grad.
Die Krawatte wurde hier erfunden. Auch der Dalmatiner ist kroatisch, 17. Jh.
Das Schachbrett auf der Flagge, rot weiß blau: Ein Gefangener kam frei, indem er drei Schachspiele gewonnen hat, zur Zeit der Italiener.
Die Rovansta Höhlen wären noch original, die sind bei einem Ort auf dem Weg hin. Völlig dunkel, kann man besuchen.

Paklenica gesprochen Paklenitza heißt wachsen, viele Pinien, Black pine
Der Nationalpark ist alt, von 1949, hat 150 km Wanderwege, ist 95 km² groß. Er hat zwei Canyons, der große und der kleine, wir besuchen den großen. Hier ist die Hochburg des freeclimbing, und es gibt ein Tunnelsystem von Tito aus dem kalten Krieg.
Vor Starigrad geht es rechts rein, auf eine fast nur einspurige Straße, noch ein paar Häuser und sogar eine Kreuzung mit alten Häusern, dann ist es mehrere km wirklich einspurig, es geht in der Schlucht entlang bis zu einem Häuschen, wo man Eintritt zahlen muss.



Eingang Nationalpark, Eintritt zahlen
Der Bus fährt noch ein bisschen weiter, wie er darf, dann sind wir um 9:40 da. Hier war ich schon auf google maps mit dem kleinen Männlein 😊. Und auch ein Stück den Weg hoch.

Wir werden von einem Ranger in Empfang genommen, der schlechter englisch spricht als wir. Aber er kann alles ausdrücken, was er sagen will und wir verstehen alles. Er ist ein passionierter Kletterer und erklärt am Anfang viel darüber, wo man wie, wo es schwer ist usw. Gestern waren nicht so viele Leute hier, da war es zu windig, aber heute sind viele aktiv. Man sieht sie unten beim Üben, oder auch schon einige weit oben als kleinen Punkt im Fels. Wenn man genau guckt.


Auf der Mauer liegt für jeden ein Lunchpaket mit einer Flasche Wasser, einem schönen Apfel und einem Sandwich. Erst noch der nötige Klostopp, nicht nur für mich!, dann geht es um 10:10 Uhr los.  Im Fluss ist kein Wasser mehr.




Es geht NUR bergauf mit leichten Erhohlungsstücken und kurzen Pausen, bis alle da sind. Steinstufen, Zickzack, Klettern, mein lieber Schwan, wie soll ich denn hier wieder runter kommen!? Gruß ans Knie. Denken wir einfach mal nicht drüber nach, bin beschäftigt, mich nach oben zu bewegen, ohne sehr außer Puste zu gelangen. Blick auf den nächsten Stein und schön weiter, dabei immer noch die Aussicht oder den Anblick genießen.
   Das einzig mögliche Fortbewegungsmittel auf diesem Weg!

Anica Kuk, der besondere Berg. Schwierig für Kletterer

Blick zurück nach unten


ehemalige Mühle, heute fehlt aber auch das Wasser
                                   Ausnahmsweise ohne Menschen.
Winnetou kam nicht vorbei, aber eine Schulklasse.
Um 11:15 ein 20-minütiger Picknick-Stopp, leider ist die Schulklasse vor uns, die am Picknickstopp alles besetzt hat, und wir müssen uns im Wald einen Stein zum Sitzen suchen. Es wäre eigentlich noch 10 Min weiter gegangen, aber dafür reicht die Zeit nicht mehr. Wobei es dort auch nur ein weiterer Picknickplatz im Wald gewesen wäre, wir haben nix verpasst. Aussicht gäbe es erst viel weiter oben.  Bei der Ausflugsbeschreibung ist ein falsches Bild. Das sieht besser aus, auf einer Hochebene fast gradeaus…. 😉
Foto von celebrity.com. So hoch waren wir nicht, dass wir über dem Bäumen waren. Dazu war gar keine Zeit.
Und so in Wirklichkeit:
 Im Bach, hier oben gibts ein bisschen Wasser.
Bei der Schulklasse gibt’s mal Aufregung, weil jemand das Handy in den Bach fällt – hier ist tatsächlich noch etwas Wasser, weiter unten, also mindestens die Hälfte unseres Wegs, ist alles trocken.
Ich verschenke meinen schönen Apfel (wegen Allergie) an eine Frau aus einer anderen Gruppe, die inzwischen auch gekommen sind und den Platz der Klasse eingenommen haben.
Man sieht – es ist was los im Nationalpark. Trotzdem ist es ein Gefühl von viel Natur um uns herum, und die Berge rechts und links steil hoch….
Ab 11:35 gehts wieder abwärts. Schaun mer mal. Bisher ist alles ok. Ich war auch nicht die letzte ganz hinten, sondern wir sind alle normale Läufer, bis auf eine, die scheint sehr angestrengt. Während der knieschwierigen Passage von ca. 20 Min stütze ich mich mit einer Hand auf Axel, und belaste hauptsächlich das rechte Knie, das reicht zum Überleben und Vorwärtskommen. Nass wäre es total rutschig und nicht zu empfehlen! Unterwegs zeigt unser Guide an einer Stelle noch ein Foto von einem Braunbären, das er genau an dieser Stelle geschossen hat, vor ein paar Jahren.





Um 12:35 sind wir unten an Toilette und Bunker. Und jetzt packt der Kletter-Ranger ein dickes Buch aus seinem Rucksack und fragt: Wo sind die beiden Deutschen, denn die anderen kennen das gar nicht. Es ist auf deutsch, mit der Beschreibung von allen Stellen, wo welche Szenen gedreht wurden. Unterwegs auf der Busfahrt hierher habe ich schon Schilder gesehen, ab Winnetou 1, hier ist Winnetou 9, und er zeigt das zugehörige Foto.

Kann man nicht wiedererkennen, weil in den letzten 20 Jahren Bäume gewachsen sind. Jetzt erst wird mir so richtig bewusst, dass das genau hier gedreht ist. Old Shurehand habe ich grade letztes Wochenende mal als Urlaubsvorbereitung geguckt. 😎😊, die Szene ist daraus, wo sie in die falsche Schlucht geführt werden. Ohne Bäume wäre es vielleicht erkennbar….
Zur Erklärung nennen wir einer Engländerin ein paar Namen der Schauspieler, Lex Barker kennt sie wenigstens.
Wir laufen durch die Stollen, Titos Atombunker, sie sind neu ausgebaut, einer hat schon eine Fotoausstellung mit tollen Bildern von hier, die anderen sollen Museum werden. Zwei Postkarten erworben und Axel ein Eis, sowie die Vorzüge der Infrastruktur nochmals genutzt (Klo).

 Da hinten in der Schlucht waren wir.
13:05 Abfahrt, die ist komplizierter wegen Gegenverkehr, der ausweichen muss.
Jetzt sind 23 Grad. Die dünne Jacke war gut bei dem Wind. Wir haben echt die beste Temperatur für so eine Wanderung gehabt. Deshalb war auch ziemlich viel los hier. 
Gestern hätten sie drei Schiffe in Zadar gehabt.

Dieser Ausflug verdiente die Bezeichnung strenuos. Und dass wir 14 Leute vom Schiff waren, das war neuer Rekord, normal wären das nur eine Handvoll bis 10.
Ich hab’s gut überstanden, außer, dass das Knie weh tut. Geschafft, ohne Probleme. Noch nicht mal Muskelkater am nächsten Tag (dank regelmäßigem Fahrradfahrern). Also rückwirkend: Es war toll!!


Die Rückfahrt erfolgt auf dem gleichen Weg, wieder bewegt der Wind in der einen Bucht das Wasser heftig, und auch der Bus kriegt wieder Böen ab, die man gut merkt, wird durchgeschüttelt.
Um 14 Uhr sind wir zurück und dürfen sofort in den Shuttlebus steigen, der uns in die Stadt bringt. Ohne Ausflug kostet er 15$ pP, aber für einen Ausflug haben wir ja schon bezahlt. Sie empfiehlt es jedem, noch zur Meeresorgel zu fahren.
Wir sind ein bisschen bei ordentlicher Temperatur durch Zadar gelaufen, es gab ein Eis, beim ersten Versuch gings nicht, die nehmen keine Euros, aber ein paar Meter weiter ist es kein Problem, 1,15 die Kugel.




Zadar ist auch ein nettes Städtchen mit kleinen Geschäften und einigen römischen Ruinen dazwischen. Und großen Yachten im Hafen. Kurz gucken ist grundsätzlich hier zu wenig.
Die Meeresorgel geht durch den Wind heute gut, allerdings würde mich das auf die Dauer nerven. Nix entspannend.
Um halb 4 haben wir den Shuttle gekriegt. Ich wurde angesprochen von einer Frau, die ihr englisch auch sortieren musste, auch Deutsche, Nr. 3 und 4 von 22. Sie kommen aus Bochum, kennen aber Etti und Andreas nicht. Andreas arbeitet in der falschen Stadt, sonst würden sie sich kennen. Wir haben sie auf dem Rest der Reise nur noch einmal von weitem gesehen, sonst nicht mehr. Witzig, manche Leute sieht man ständig.

Noch ein Cocktail an Deck (ich ohne Alk!), dann waren wir kaputt.
Die Abfahrt ist heute nur wenig verspätet, habe im Fenster gesessen und drauf gewartet, ach ja, das wurde heute geputzt, ich sehe was!, bei Abfahrt aber raus, gigantische Farben, im Hintergrund die Bergkette, Sonne, tolles Panorama…. Man kann sich kaum satt gucken, wie war das mit der Maus, die Farben sammelt? Helme Heine.




Schiff vorne oben quer, viel schöner Platz im Freien
Um 18:15 merkt man, dass wir Schiff fahren. So viel Bewegung wie im Bus in der Kurve. Irgendwas brummte sehr beim Abendessen.
Es gab Thunfischcarpacchio mit Algen drauf. Hab ich zum ersten Mal gegessen, grüner Spinat, der nach Fisch schmeckt. Ist ja sehr gesund. Salat mit vielen Stielen (also Rucola), dann eine tolle Forelle, Portion nicht so groß, Wein lecker.
Müde. Bei der Show der Sängerin, eher Sopran, haben wir nach dem Essen kurz reingehört, nee, brauchen wir heute Abend nicht mehr, ist nicht unseres.
Die NCL Star kommt uns entgegen, Fotos klappen nicht; noch ein Sekt beim Schmuckverkauf geholt, das ist guter, dann für Axel noch ein Bier am Pooldeck, dort sind abends noch zwei Bars offen. Jetzt darf ich ins Bett.
13,7 km, 21.455 Schritte, 92 Stockwerke. 😊

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